Vor rund 8 Wochen startete Eintracht Braunschweig in die 2. Bundesligasaison. Nachdem sie sich die Mannschaft in der Verlängerung beim Relegationsspiel gegen Saarbrücken gerade so noch vor dem Abstieg retten konnten, war jetzt das Ziel mit dem neuen Trainer, Heiner Backhaus, eine ruhige Saison zu spielen.
Backhaus deutete direkt an, dass er intensiveren und mutigeren Fußball spielen wolle. Und das gelang direkt. Am ersten Spieltag gelang der Mannschaft ein Auswärtssieg trotz fünfunddreißigminütiger Unterzahl. Auch am zweiten Spieltag konnte die Mannschaft spät noch den Siegtreffer erzielen. Somit stand man nach zwei Spieltagen mit 6 Punkten da: der statistisch gesehen beste Start seit vielen Jahren.
Anschließend folgte ein Auswärtsspiel in Karlsruhe, welches man verlor, aber die Leistung stimmte. Und das nächste Spiel hat definitiv einen besonderen Erwähnungswert. Im Pokal ging es gegen den amtierenden Sieger, VfB Stuttgart. Die Löwen machten ein überragendes Spiel, steckten mehrere Rückstände weg, und verloren schlussendlich unglücklicherweise im Elfmeterschießen. Ein Spiel, auf das man trotz der Niederlage definitiv Stolz sein kann.
Seitdem holte die Eintracht aber leider nur einen Punkt. Und das, obwohl die Leistungen deutlich besser waren als im Vorjahr. Die Eintracht hielt in jedem Spiel gut mit, doch das Spielglück fehlte. Es gab aber ein entscheidendes Problem.
Zu viele Rote Karten bei Eintracht Braunschweig:
Nur zwei von sechs Spielen beendeten die Blau-Gelben zu elft. Mehrfach waren Rote Karten spielentscheidend. Gegen Karlsruhe verlor man die Chance in Gleichzahl nochmal eine Schlussoffensive einzuleiten, in Darmstadt verlor man das Spiel, da die Notbremse nicht nur zur Unterzahl, sondern auch zu einem Gegentor per Freistoß führte. Und am vergangenen Wochenende verlor man nach der roten Karte den Zugriff auf das Spiel, bei dem man zuvor gut mitgehalten hatte.
Eins ist also klar. Das muss aufhören. Trainer Backhaus erklärte, dass es an Cleverness fehlen würde. Seine Mannschaft war in den Situationen nicht zu hart, sondern nicht schlau genug. Zum Beispiel war die Rote Karte gegen Darmstadt durch eine Situation entstanden, in der Köhler den Ball einfach ins Aus hätte dreschen können, es aber technisch sauber versuchte, wobei er als letzter Mann den Ball an den gegnerischen Stürmer verlor. Schließlich blieb ihm dann keine andere Wahl, als zur Notbremse zu greifen.
Daran muss die Mannschaft arbeiten um wieder zu punkten, doch trotzdem kann viel Positives erwähnen. Viele Spieler, die in der Vorsaison nicht so auffielen, kommen jetzt zum Scheinen. Beispielsweise überzeugten der junge Max Marie, Mehmet Aydin und Chris Conteh besonders. Und dass die Leistungen stimmen, sieht man auch an der Reaktion der Fans. Trotz Niederlagen wurde die Mannschaft gefeiert, das zeigt, dass der Kampf da ist und es keinen Grund gibt, die Löwen jetzt schlecht zu reden.
Am kommenden Sonntag ist die Eintracht dann in Münster gefordert. Es wird ein richtungsweisendes Spiel, da Münster einer der Kandidaten für den Abstiegskampf ist. Es wird ein intensiver Kampf, aber die Chancen dürften gut stehen, dass Eintracht Braunschweig mal wieder etwas Zählbares mit nach Hause nimmt.
Arian Schmidt Munoz (9.1)