Im vergangenen September fand in Paris die Ballon d’Or Verleihung statt, der höchst angesehene Individualpreis im Fußball. Der Ballon d’Or ist eine Auszeichnung für den/die beste:n Spieler:in der abgelaufenen Saison.
Im vergangenen Jahr hatte ihn der spanische Nationalspieler von Manchester City, Rodri gewonnen. Er verpasste die Saison danach allerdings fast komplett aufgrund einer Verletzung. Bei den Frauen hatte ihn zwei Mal in Folge Aitana Bonmatí gewonnen.
Neben dem Hauptpreis gibt es auch kleinere Auszeichnungen, z.B. die Kopa Trophy, bei der der/die beste U21-Spieler:in der Welt ausgezeichnet wird. Sie wurde dieses Jahr im Männerfußball von Lamine Yamal gewonnen und bei den Frauen von Vicky. Eine weitere Trophäe zeichnet den/die besten Torhüter aus (Männer: Gianluigi Donnarumma, Frauen: Hannah Hampton), oder die Gerd Müller Trophy, die den Stürmer mit den meisten Toren in Club und Nationalmannschaft auszeichnet (Männer: Viktor Gyökeres, Frauen: Eva Pajor).
Aber kommen wir wieder zum Hauptpreis des Ballon d’Or.
Zum engeren Kandidatenkreis zählten bei den Männern zählten Ousmane Dembélé, Lamine Yamal und Raphinha. Aber erstmal zu den unteren Plätzen: Denn diese lösten einige Diskussionen aus.
Auf Platz 30 landete Michael Olise, der rechte Flügelspieler des FC Bayern München. Und damit wurde er letzter der nominierten Spieler. Sehr viele Fußballfans, auch viele die keine Fans vom FCB sind, finden das eine Katastrophe. Michael Olise spielte eine überragende Saison. Er schoss in der Liga 12 Tore, bereitete 19 weitere vor und spielte die Gegner regelrecht schwindelig. In der Champions League schoss er in nur 14 Spielen auch 5 Tore und legte ein weiteres vor. Und im DFB-Pokal legte er ein Tor vor. In der Klub WM kamen noch 3 Tore und 2 Vorlagen hinzu. Insgesamt sind das 20 Tore und 23 Vorlagen. Damit hat er genau die selbe Anzahl an Scorern (Tore + Vorlagen) wie Lamine Yamal (18 Tore, 25 Assists), der deutlich weiter oben landete. Und das löst logischerweise Diskussionen aus. Und niemand fordert, dass Michael Olise hätte ganz oben stehen bzw. über Lamine Yamal kommen müssen, da man ja auch andere Sachen bewerten muss als nur Tore und Vorlagen, doch dieser Unterschied, wenn man bedenkt, dass sie genau die selben Statistiken haben, ist nicht wirklich erklärbar.
Dabei bleibt es aber nicht. Weitere Diskussionen wurden z.B durch die Platzierungen von Serhou Guirassy (21.), der gemeinsam mit Raphinha die meisten Tore in der Champions League schoss, Harry Kane (13.), der mit insgesamt 55 Scorern von vielen in der Top-10 erwartet wurde und auch durch Pedri (11.) ausgelöst, der im Mittelfeld eine wahnsinnige Saison spielte, die Kontrolle über Spiele des FC Barcelona übernahm und in der vergangenen Saison trotz Mitspielern wie Raphinha, Lamine Yamal usw. immer wieder zum Spieler des Spiels gewählt wurde, da er eine unfassbare Spielmacherqualität hat und mit seiner Ballsicherheit nur sehr selten den Ball verliert. Ihn hätten viele Fans in der Top 10, und vielleicht sogar in der Top 5 erwartet.
Top 10 im Ballon d‘Or der Männer:
10. Auf dem zehnten Platz schloss Linksverteidiger Nuno Mendes ab, der mit Paris quasi alles gewann, was möglich ist, sowie die Nations League mit Portugal und hatte dabei auch individuell einen großen Anteil.
9. Auf Platz neun wurde Gianluigi Donnarumma gewählt. Er war in der vergangenen Saison der beste Torwart der Welt und gewann mit Paris 4 Titel.
8. Auf Platz 8 kommen wir zu dem nächsten Spieler, der definitiv sehr viele Diskussionen auslöste: Cole Palmer. Er spielte zwar eine sehr gute Saison, in der er 15 Tore erzielte und 9 weitere vorbereitete sowie mit dem FC Chelsea die Klub WM gewann, doch viele Fußballfans haben ihn nicht soweit oben gesehen.
7. Siebter wurde Kylian Mbappé. Er holte mit Real Madrid zwar keinen einzigen Titel, spielte aber individuell dennoch eine sehr starke Saison. Wettbewerbsübergreifend kam er auf 44 Tore und 5 Vorlagen.
6. Auf den sechsten Platz wurde der nächste Außenverteidiger von Paris gewählt, Achraf Hakimi. Wie bereits erwähnt holte Paris 4 Titel und er hat einen großen Anteil daran. In der vergangenen Saison war er ohne Wenn und Aber der beste Rechtsverteidiger der Welt.
5. Ab jetzt wird es brenzlig: Fünfter wurde Barcelonas Flügelspieler Raphinha. Nur fünfter. Das ist wahrscheinlich die umstrittenste Platzierung der diesjährigen Ballon d’Or Verleihung. Raphinha gewann mit Barcelona die Liga, die Supercopa, den Pokal und erreichte das Halbfinale der Champions League. In der spanischen Liga wurde er als Spieler der Saison geehrt und in der Champions League wurde er sowohl bester Vorlagengeber (10) als auch bester Torschütze (13). Damit zog er mit Cristiano Ronaldos Champions League Scorer Rekord gleich. Generell spielte er eine überragende Saison und hatte einen riesen Anteil an Barcelonas Erfolgen. Vor allem in großen Spielen war er da. Insgesamt kam er in der vergangenen Saison auf 60 Scorer (34 Tore, 26 Vorlagen).
4. Vierter wurde Mohamed Salah. Auch er ist Flügelspieler und spielte eine überragende Saison mit Liverpool, mit denen er die Premier League gewann, in der Champions League allerdings aber schon im Achtelfinale ausschied. Trotzdem spielte er eine überragende Saison und steht verdient in den Top 5. Insgesamt kam er auf 57 direkte Torbeteiligungen, davon 34 Tore und 23 Vorlagen. Das sind unfassbar gute Zahlen.
3. Kommen wir zu der Top 3, die natürlich sehr heiß diskutiert wird. Dritter wurde der Mittelfeldmotor und Taktgeber von Paris, Vitinha. Neben den vier Titeln mit Paris gewann er auch mit der portugiesischen Nationalmannschaft die Nations League. Über die ganze Saison spielte er unfassbar, kontrollierte das Spiel von Paris und baute dieses aus dem Mittelfeld auf. Dadurch war er ein extrem wichtiger Bestandteil und landete verdient in den Top 5. Dass er aber auf dem 3. Platz abschloss, überraschte durchaus ein bisschen und wurde auch diskutiert.
2. Viel umstrittener ist aber der zweite Platz: Lamine Yamal. Er ist im Jahr 2007 geboren und war damit in der vergangenen Saison gerade Mal 17 Jahre alt und dennoch auf absolutem Weltklasseniveau. Mit Barca gewann er die Liga, den Pokal, die Supercopa und erreichte das Halbfinale der Champions League. Er zeigte, was für eine brillante Technik er hat und spielte Woche für Woche die gegnerischen Verteidiger schwindelig. Insgesamt kam er auf 43 Scorer (18 Tore, 25 Vorlagen). Seine Platzierung löste extrem viele Diskussionen aus. Einige sind der Meinung, dass er hätte erster werden müssen, andere wiederum sehen ihn eher ein bisschen weiter unten.
1. Erster, und damit Ballon d’Or Sieger der Männer 2025 wurde der Franzose Ousmane Dembélé. Er gewann mit Paris vier Titel, darunter auch die Champions League und war dabei einer der absoluten Unterschiedsspieler. Sowohl mit als auch ohne Ball gab er immer alles und strahlte ständig enorme Torgefahr aus. Wettbewerbsübergreifend kam er auf überragende 51 Scorer. Davon 35 Tore und 16 Vorlagen. Er hat einfach eine überragende Saison hinter sich, vor der man nur den Hut ziehen kann. Und logischerweise ist auch diese Platzierung natürlich nicht Unumstritten, doch sehr viele Fans finden, dass er der verdiente Sieger des Ballon d’Or ist!
Und jetzt zu den Frauen. Auch hier nochmal die Top 10 im Überblick:
10. Zehnte wurde Hannah Hampton. Die englische Torhüterin gewann mit Chelsea die Liga sowie beide Pokalwettbewerbe, schied in der Champions League aber im Finale aus. Zusätzlich wurde sie mit der englischen Nationalmannschaft Europameisterin. Durch ihre überragenden Paraden wurde sie zur Heldin.
9. Auf Platz neun landete Lucy Bronze. Die rechte Außenverteidigerin holte ebenfalls mit Chelsea drei Titel und mit England den EM-Titel, woran sie einen großen Anteil hatte.
8. Achte wurde Ewa Pajor. Die Stürmerin gewann mit dem FC Barcelona alle drei nationalen Titel (Liga, Pokal, Super Copa), verlor aber das Champions League Finale gegen Arsenal. Sie erzielte ganze wahnsinnige 49 Tore und legte 17 weitere vor.
7. Leah Williamson – Sie spielte als Abwehrchefin von Arsenal eine ganz starke Saison und gewann mit Arsenal sowohl die Champions League als auch die Europameisterschaft mit England.
6. Patricia Guijarro – Mit Barcelona gewann sie alle drei nationalen Titel, und verlor nur knapp im Champions League Finale gegen Arsenal. Bei der Europameisterschaft kam sie mit Spanien ins Finale, verlor aber gegen England im Elfmeterschießen. Sie war im offensiven Mittelfeld sowohl bei Barca als auch bei Spanien sehr wichtig und kam insgesamt auf 11 Tore und 17 Vorlagen.
5. Fünfte wurde Chloe Kelly. Mit Arsenal gewann sie die Champions League und mit England die Europameisterschaft. Die Flügelspielerin brachte immer wieder überragende Leistungen und schoss den entscheidenden Elfmeter im EM-Finale rein. Zuvor hatte sie auch schon das Tor zum zwischenzeitlichen Ausgleich der Engländerinnen vorbereitet. So wurde sie zur Heldin in England.
4. Alexia Putellas landete auf dem vierten Platz. Sie holte mit Barca drei Titel und kam mit Spanien bis ins EM-Finale. Die offensive Mittelfeldspielerin glänzte regelmäßig mit ihrer Technik und kam insgesamt auf ganze 27 Tore und 21 Vorlagen.
Kommen wir zu den Top 3:
3. Dritte wurde Alessia Russo. Die Mittelstürmerin gewann mit Arsenal die Champions League und mit England die EM. In der gesamten Saison erzielte sie 25 Tore, 8 weitere legte sie vor.
2. Mariona Caldentey – Sie ist im offensiven Mittelfeld zuhause und zauberte regelmäßig im Trikot des FC Arsenal, sowie in dem der spanischen Nationalmannschaft. Mit Arsenal gewann sie Champions League und mit Spanien kam sie bis ins EM-Finale. Vor allem spielte sie auch individuell eine ganz starke Saison. Sie kam wettbewerbsübergreifend auf 23 Tore und 21 Vorlagen.
1. Den Ballon d‘Or der Frauen im Jahr 2025 gewann Aitana Bonmatí, und das zum dritten Mal in Folge. Die Mittelfeldspielerin lenkt das Spiel des FC Barcelona und der spanischen Nationalmannschaft. Sie hat eine unfassbare Technik und kam im vergangenen Jahr auf 21 Tore und 15 Vorlagen, was echt bemerkenswert als Mittelfeldspielerin ist. Was ihren Sieg angeht, gibt es verschiedene Meinungen, einige sagen, es sei total verdient, andere hätten lieber z.B Allessia Russo oder Mariona Caldentey ganz oben gesehen.
Im Fazit kann man sagen, dass es auch hier viele Diskussionen gibt. Wie bei jeder Ballon d’Or Verleihung gab es Menschen, die zufrieden waren, und welche, die es nicht waren. Doch gerade bei den Männern schafften es die Stimmenberechtigten nicht, dem Ballon d’Or wieder ein seriöseres Ansehen zu geben.
Arian Schmidt Muñoz (9.1)