Was hat es mit der legendären Katastrophe auf sich und wie hätte sie verhindert werden können? Wieso ist das sogenannte „unsinkbare Schiff“ am Ende doch untergegangen? Und was ist mit der RMS Californian?
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Im April 1912 setzte die Titanic mit großen Erwartungen zur Jungfernfahrt von Southampton nach New York an. Das sogenannte „unsinkbare“ Schiff galt als Meisterwerk der Ingenieurskunst und des Luxus. Doch die Geschichte endete tragisch – mit dem Untergang in den eisigen Gewässern des Atlantiks und dem Verlust von über 1.500 Menschenleben. Die Titanic war damals das größte Schiff der Welt.
1909, mitten in der Industriellen Revolution, begann in Belfast, Nordirland, der Bau der Titanic. In einer Zeit massiver technischer Fortschritte errichteten über 3.000 Arbeiter den größten Luxusliner der Welt. 50.000 Tonnen Stahl werden zusammengeschweißt und die Schiffsschrauben waren bis zu 5 Meter hoch. Aber nicht nur die schiere Größe des Schiffes war beeindruckend, sondern auch der große Luxus an Bord. Annehmlichkeiten wie Pools, Restaurants und Marmortreppen fanden im Inneren des Koloss ihren Platz. An Bord gab es Kabinen und Aufenthaltsbereiche für verschiedene Leute, vom luxuriösen Erster-Klasse-Deck bis zu den einfacheren Unterkünften für Passagiere der dritten Klasse. Als revolutionär galt auch die fortgeschrittene Technik, es gab auf der Titanic 16 wasserdichte Kammern – die so genannten Schotten, acht auf jeder Seite. Diese sollten das Schiff selbst bei einem Leck stabil halten. Vier von den 16 Schotten durften überfluten, ohne dass das Schiff sank. Dank dieser Technik galt das Schiff als unsinkbar. Eine falsche Einschätzung, wie sich bald herausstellen soll. Nach 26 Monaten Bauzeit ist das Schiff endlich fertig gebaut, danach folgen noch einige Monate der Ausstattung.
Am 10. April 1912 verließ die Titanic Southampton und nahm Kurs auf New York. Nach Zwischenstopps in Frankreich und Irland befand sich das Schiff in voller Fahrt über den Atlantik. Auf der Titanic finden viele berühmte Persönlichkeiten und Reiche ihren Platz, aber auch ärmere Leute. Es gibt Bereiche nur für Frauen, was damals sehr revolutionär war. Alles in allem trumpft die Titanic mit all dem Luxus an Bord auf.
Die Nacht des Unglückes war mondlos und windstill. Die Titanic war in Höchstgeschwindigkeit unterwegs um den Zeitplan einzuhalten. Unterdeck gab es 29 Antriebskessel, in die ununterbrochen Kohle geschaufelt wurde. Das Schiff erreichte 46000 PS Leistung. Oben im Ausguck stehen zwei Männer, ohne Ferngläser. Gegen 23:40 Uhr sichtete der Ausguck Frederick Fleet schließlich einen Eisberg, doch es war zu spät. In einem verzweifelten Manöver befahl der diensthabende Offizier „hart backbord“ und „volle Kraft zurück“, doch die Titanic konnte nicht mehr rechtzeitig ausweichen. Um Punkt 23:41 Uhr streifte die rechte Seite des Rumpfes den Eisberg. Auf dem Schiff spürte man nur ein leichtes Ruckeln. Sofort wurden alle Motoren ausgeschaltet und der Kapitän schickte jemanden hinunter, der sich das Ausmaß der Katastrophe ansehen sollte. Als der Matrose unten ankam, erbot sich ihm ein schrecklicher Anblick: Als das Schiff den Eisberg rammte, riss dieser sechs große Löcher in die Stahlwände. Und nun die schreckliche Nachricht: fünf Segmente waren geflutet. Und wie schon erwähnt, es durften höchstens vier Schotten überflutet werden, das Schicksal des Schiffes war besiegelt. Sofort werden Rettungsbote zu Wasser gelassen, doch an Bord herrscht Gelassenheit. Keine Panik auf der Titanic! Allen wurde es mehrmals gesagt: „Dieses Schiff ist unsinkbar“. Niemand hatte Angst, es gab teilweise überhaupt keine Reaktion. Der untere Teil des Schiffes wurde zuerst überflutet, und allmählich löste sich die Entspannung. Ein SOS-Notsignal wurde abgeschickt, ein Schiff empfing ihn und änderte sofort seinen Kurs. Aber es war noch 4 Stunden entfernt.
Der vordere Teil des Schiffes füllte sich mit Wasser, und begann einzutauchen, die ersten Menschen fielen ins Wasser. Als das letztes Rettungsboot weg war, befanden sich noch 1500 Menschen auf der Titanic, es wurden nur 700 gerettet. Wegen schlechter Kommunikation fuhren viele Rettungsboote nur halb voll los und viele Menschen waren noch an Bord.
Kurz danach hielt die Titanic die Kräfte nicht mehr aus und bracht entzwei. Der vordere Teil, teilweise noch mit Menschen darauf, versank sofort. Der hintere Teil trieb noch einige Minuten auf dem Wasser, und ging schließlich auch unter. Die Rettungsboote versuchen so weit wie möglich von der Titanic weg zu fahren, wegen des extremen Sogs des untergehendem Schiffes. Viele Menschen waren im Wasser, die Temperaturen, die dort herrschten, überlebt der menschliche Körper nur etwa eine halbe Stunde . Das Schiff brauchte noch ungefähr drei Mal so lange. Es konnten nur die Leute in Rettungsbooten von dem Schiff gerettet werden, alle anderen waren tot. Es traf vor allem Männer der unteren Klasse und Besatzungsmitglieder.
Vermeidbare Fehler und spätere Konsequenzen
Die Tragödie der Titanic hätte möglicherweise abgewendet oder zumindest abgemildert werden können:
1. Eisberg-Warnungen: Die Titanic erhielt sechs Eisbergwarnungen von Schiffen, die vorher die selbe Strecke gefahren sind, aber weiteren Luxus auf der Titanic konnten reiche Passagieren eigene Funknachrichten an Land schicken, an Freunde und Familie. Das System wurde schlichtweg überlastet, denn private Nachrichten hatten Vorrang und die Warnungen gingen unter.
2. Ferngläser: Ferngläser wären eine große Hilfe gewesen um den Eisberg früher zu erkennen. Die Titanic hatte welche an Bord, konnte diese aber nicht nutzen, wegen eines Besatzungswechsels kurz vor der Abreise. Der zweite Offizier hatte den Schlüssel für den Schrank mit den Ferngläsern. Kurz vor der Abfahrt wurde er auf anderes Schiff abgezogen, den Schlüssel hatte er mit. Man hätte den Schrank natürlich aufbrechen können, aber man dachte, man würde sie nicht brauchen.
3. Rettungsboote: Die Rettungsboote wurden meist nur halb voll losgeschickt, und man hatte von Anfang an viel zu wenige an Bord. Es gab 2200 Passagiere auf der Titanic, in den Rettungsbooten hatten von Anfang an nur 1200 Menschen Platz.
4. Ausweichmanöver: Man hätte dem Eisberg nicht ausweichen sollen, es hätte am wenigsten Schaden gegeben wenn man mit Vollgas in den Eisberg gefahren wäre. Es wären nur zwei, vielleicht drei Segmente geflutet worden, und das Schiff wäre nicht gesunken.
5. Die RMS Californian: Ein nahe gelegenes Schiff, die RMS Californian, wäre viel schneller als das andere Schiff gewesen, sie war nur 20 Meilen entfernt und wäre noch vor dem Sinken der Titanic eingetroffen. Aber das Notsignal kommt nicht an. Er hatte gerade das Funkgerät ausgeschaltet, wegen seinem Feierabend und die Notrufe nicht gehört.
Nach der Katastrophe wurden internationale Sicherheitsvorschriften deutlich verschärft. Die Mindestanzahl an Rettungsbooten wurde erhöht, und Schiffe sind heute verpflichtet, rund um die Uhr eine Funküberwachung aufrechtzuerhalten. Auch die Eiskartierung und die Ausbildung der Crew in Sicherheitsfragen sind seither erheblich verbessert worden. Die Tragödie der Titanic bleibt eine Erinnerung an die Grenzen menschlicher Überheblichkeit und an die Bedeutung von Sicherheitsvorkehrungen.
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Feline Schneider (8.3)