Die Schulzeitung der IGS Franzsches Feld

Deutsche Fußballer und ihre Gedanken über Rassismus im Fußball

Am 17.7.2021 fand ein Testspiel der deutschen Olympiaspieler gegen Honduras statt. Doch an diesem Samstag lief es für die deutsche Mannschaft nicht so gut, denn nach dem Ausgleich von Felix Uduokhai wurde der deutsche Innenverteidiger Jordan Torunarigha rassistisch beleidigt. Aus Protest dagegen verließ die deutsche Olympiamannschaft den Platz. Das Spiel wurde dann abgebrochen. Doch leider hat sich auch nach diesem Vorfall wenig im Fußball geändert. Auch heute kommt es zu Rassismus-Vorfällen im Fußball.

Doch was meinen eigentlich die Spieler aus den deutschen Ligen zu dem Thema Rassismus?

Anthony Ujah, aktuell Stürmer von Eintracht Braunschweig, äußert sich beispielsweise so:

„Ich habe diesen Traum, diesen Wunsch. Ich bin nicht [Nelson] Mandela oder Martin Luther King Jr., aber ich kann unterscheiden, was gut und was falsch ist. Und eines weiß ich ganz sicher: Rassismus ist schlecht, weil wir alle in einer Welt leben und alle nur ein Leben haben. Es kostet nichts, zu jemandem nett zu sein, unabhängig von seiner Hautfarbe, seiner Rasse oder seiner Nationalität. Ich träume von einer Welt, in der ein weißes Kind zu seinen Eltern nach Hause kommt und sagt: “Papa, morgen hat die einzige Person of Color in meiner Klasse Geburtstag. Wir wollen ihr etwas schenken. Kann ich dafür zehn Euro haben?” Damit diese Person diese Liebe spüren kann und niemals denken muss, sie werde anders behandelt.”

(Quelle: https://www.dw.com/de/black-lives-matter-schwarze-fu%C3%9Fballer-sprechen-%C3%BCber-rassismus/a-53812928)

Der Abwehrspieler vom VfL Wolfsburg Josuha Guilavogui meldete sich auch zum Thema:

„Nehmen wir den Vorfall, bei dem Moussa Marega rassistischen Beleidigungen ausgesetzt war und als Affe bezeichnet wurde: Der Schiedsrichter wollte das Spiel nicht einmal abbrechen! Für solche Situationen müssen im Vorfeld Entscheidungen getroffen werden, zwischen der Vereinsleitung, dem Trainer und den Spielern. Ich habe mit meinem Mannschaftskameraden Maxi Arnold, mit dem ich befreundet bin, darüber gesprochen. Er sagte mir, wenn einer unserer schwarzen Spieler so behandelt würde wie Marega, würden alle das Spielfeld verlassen. Das wäre der logische Weg. Ich verstehe nicht, wie ein anderer Teamkollege einem Spieler nach einem rassistischen Vorfall sagen kann, er solle um jeden Preis auf dem Feld bleiben. So etwas darf man nicht ignorieren, sonst wird sich die Geisteshaltung nie ändern, und wir bleiben bei der Logik, dass es sich immer nur um Einzelfälle handele. Wir müssen diese Art von Übergriffen bekämpfen.”

(Quelle: https://www.dw.com/de/black-lives-matter-schwarze-fu%C3%9Fballer-sprechen-%C3%BCber-rassismus/a-53812928)

Der Spieler Moussa Marega, von dem Guilavogui in seinem Interview sprach, spielte zum Zeitpunkt des Vorfalls beim FC Porto. Von den Rängen aus wurde er rassistisch beleidigt. Nach kurzer Zeit verließ Marega dann den Platz, doch seine Teamkollegen nicht – sie blieben auf dem Feld. Nach dem Spiel wurden die Mannschaftskameraden von Moussa Marega heftig kritisiert, denn anstatt ihren Teamkollegen zu unterstützen blieben sie auf dem Platz.

Ich finde es schlimm, dass es trotz dieser vergangenen Ereignisse immer noch zu rassistischen Äußerungen und Angriffen gegenüber Spielern kommt. Es muss mal an der Zeit sein, dass man friedlich zusammenlebt. Es kann meiner Meinung nicht sein, dass immer noch Menschen wegen ihrer Herkunft diskriminiert werden. Auch im Fußball muss man solchen Vorfällen mit härteren Konsequenzen begegnen, mit Geldstrafen an den Verein oder bei Beleidigungen von Spielern mit einer Sperre für die nächsten Spiele.

Michael Röttger (9.4)