Die Schulzeitung der IGS Franzsches Feld

BP und der CO2-Fußabdruck

Wahrscheinlich kennt ihn jeder. Der CO2-Fußabdruck. Doch für die die ihn nicht kennen, der CO2-Fußabdruck zeigt die Menge an CO2, die wir als einzelne Person jährlich in die Atmosphäre pumpen. Es gibt hunderte Websites, auf denen man seinen eigenen, ganz persönlichen CO2-Fußabdruck berechnen kann. Der CO2-Fußabdruck soll uns suggerieren, dass wir als einzelne Person, wenn wir uns hart genug anstrengen, mit der Regulierung unseres CO2-Ausstoßes etwas gegen den Klimawandel tun können. Und wenn wir alle zusammen unseren CO2-Fußabdruck verkleinern, können wir den Klimawandel stoppen. Hört sich doch erstmal gar nicht so schlecht an. Was aber, wenn der CO2-Fußabdruck nur ein gigantisches Ablenkungsmanöver eines ekelhaften Öl-Unternehmens ist. Was, wenn dieses Öl Unternehmen damit die Schuld am Klimawandel als ein Problem der Gesellschaft, und nicht als sein eigenes Problem deklarieren wollte? Und was, wenn das alles auch noch funktioniert hat? Begeben wir uns auf eine Reise in die Vergangenheit, und nehmen den CO2-Fußabdruck und das Öl Unternehmen, welches im übrigen BP heißt, mal genauestens unter die Lupe.

Vielleicht habt ihr von BP schon einmal etwas gehört, der Konzern war vor etwas längerer Zeit mal groß in den Nachrichten, eine ihrer Ölbohrplattformen war explodiert. Vielleicht kennt ihr den Konzern aber auch gar nicht, alle seine Tankstellen heißen in Deutschland ARAL. Um das Jahr 2000 herum läutete der Konzern eine neue, Klimafreundliche Zukunft ein. Er änderte sein Traditionelles Firmenwappen von einem Schild in eine Blumen-Sonnen Kombo. Außerdem stand von da an BP nicht mehr für: British Petroleum, ab da an hieß es: Beyond Petroleum (Jenseits von Öl). Außerdem hat der damalige CEO von BP etwas getan, was noch niemand in seiner Position zuvor getan hatte, er erkennt den menschengemachten Klimawandel in der „Climate Change Speech“ der Unternehmens öffentlich an. Der drittgrößte Ölkonzern der Welt, Exxon mobile hatte aber schon im Jahre 1970 Forschungen angestellt, die belegten, das die Verbrennung von Öl und Gas maßgeblich zum Klimawandel beitragen. Das interessiert BP aber leider herzlich wenig. Auch nach der Namens-und Logoänderung sowie nach dem Statement des COEs produziert BP weiter genauso viel Erdöl und Erdgas wie zuvor. Lieber arbeitet der Konzern mit einer renommierten Werbeagentur namens „Ogilvy and Matters“ an einer gro-angelegten PR-Kampagne, um von ihrer Schuld abzulenken. Dem CO2/Fu-abdruck. 2004 launcht der Konzern den ersten „Carbon Footprint Calculator“ auf ihrer Website. Wie ich ja Anfangs schon erwähnte, schiebt der Konzern damit die Schuld am Klimawandel weg von den großen Öl und Gas Konzernen zu uns einzelnen Personen. Dieser Artikel hier soll jetzt nicht falsch verstanden werden, natürlich trägt unser Konsumverhalten, unsere Art zu reisen und noch einiges mehr zum Klimawandel bei, wir können aber, selbst wenn dies alle Menschen tun würden (was eh nie eintreten würde), nur einen im Vergleich sehr kleinen Teil ändern.

Diese Grafik zeigt Deutschlands CO2 Ausstoß- im Jahre 2020. Die beiden Anteilsmäßig größten Felder sind Energiewirtschaft und Industrie. Auf diese können wir an sich schon mal gar keinen Einfluss nehmen. Der dritte Bereich, Verkehr, scheint auf den ersten Blick erstmal erreichbarer zu sein. Letztendlich muss sich dieser Bereich aber auch großflächig durch mehr ÖPNV , Tompolimits, mehr Fahrradverkehr und eine generelle Wende zu alternativen Antrieben und Kraftstoffen veränderten. Das Auto mal ab und zu zu Hause zu lassen, oder weniger/gar nicht mehr mit dem Flugzeug zu fliegen kann also diesen Sektor nicht so enorm verändern wie man es vielleicht glaubt. Und zum Thema Energiewirtschaft, nahezu alles was wir tun benötigt Energie. Da aber 2020 33,1 Prozent der Energie aus Öl gewonnen werden, 27 Prozent aus Kohle und 24,2 Prozent aus Gas, und nur 11,3 Prozent aus allen erneuerbaren Energien zusammen, brauchen wir also eine Energiewende zu selbigen, und diese können nicht wir herbeiführen, dass müssen die Politiker bzw. die großen Konzerne regeln.

Fazit: Der co2-Fußabdruck ist zwar gut und schön, und wir sollten auch versuchen, unser Leben klimafreundlicher zu gestalten, es liegt aber nicht in der Verantwortung der Gesellschaft, den Klimawandel abzuwenden, so wie es uns der co2-Fußabdruck glauben machen will.

Wie BP den CO2-Fußabdruck als PR-Trick verwendet (neuezeit.at)

CO2-Fußabdruck: Wie ein PR-Trick von den Machern des Klimawandels ablenkt | Telepolis (heise.de)

Wie der “CO2-Fußabdruck” dich manipuliert – YouTube

https://www.derstandard.de/story/2000132608301/der-co2-fussabdruck-wurde-von-oelkonzernen-grossgemacht-ist-er-deshalb
https://ourworldindata.org/electricity-mix