Die Schulzeitung der IGS Franzsches Feld

Fußball-WM in Katar

Die Fußballweltmeisterschaft 2022 wird in Katar stattfinden. Das sollte für die meisten nichts neues sein. Vielleicht habt ihr sogar schonmal eine dieser Hochglanz-Werbungen gesehen, in denen die unfassbar tollen Stadien in Katar beworben werden. Es gibt sogar einen eigens dafür angelegten YouTube-Kanal namens „Road to 2022“, auf dem haufenweise Werbung zu finden ist. Doch was, wenn diese Stadien von Arbeitern gebaut werden, die unter erbärmlichen Umständen leben, viel zu viel für viel zu wenig Geld arbeiten. Was wenn Homosexualität illegal ist, und täglich neue Menschenrechte verletzt werden. Dies alles ist in Katar Realität.

Als 2010 Katar zum nächsten Standort der WM gewählt wurde, waren viele Menschen zuerst mal überrascht, da Katar vor allem für seine diversen Menschenrechtsverletzungen bekannt ist. Zudem hat das Land auch so gut wie keine eigene Fußballkultur. Dafür ist es aber unfassbar reich. Was liegt da auf der Hand? Genau, Korruption. Heute kann man mit ziemlicher Sicherheit sagen, dass Katar sich den Zuschlag erkauft hat. Dass die FIFA so bestechlich ist, wäre allein ja schon schlimm genug, sie gibt es aber noch nicht mal zu, und lenkt die Aufmerksamkeit der Leute lieber mit groß angelegten Werbekampagnen auf das „unfassbar tolle Land“ Katar, mit der Hilfe von Influencern und weltbekannten Promis. David Beckham zum Beispiel ist offizieller Botschafter der WM, und behauptet unter anderem:“ Ich komme schon seit Jahren hierher, und habe hier eine echte Fußballkultur gesehen.“ Und das, obwohl es dort noch nicht mal eine echte Fußballkultur gibt? Schwer zu glauben. Aber naja, für 180 Millionen Euro würde ich persönlich auch so einiges sagen. Aber ich schweife ab.

In den Videos auf dem oben benannten Kanal werden immer wieder Frauen gezeigt, die bei allem mitmachen, und die vor allem immer fröhlich drauf sind. Was die Videos nicht zeigen, ist das eine Frau ohne Erlaubnis eines männlichen Vormundes das Land nicht verlassen oder selbstständig arbeiten darf. Zudem ist Homosexualität in Katar illegal. Man kann sogar dafür ins Gefängnis kommen. Die FIFA möchte ja eigentlich für Homosexualität und Weiteres  einstehen, dass die WM nun in einem Land stattfindet, wo dies bestraft wird, ist natürlich das völlige Gegenteil davon.

Ach ja, was ich auch noch nicht erwähnt habe, ist, dass bei den Vorbereitungen für die WM (Stand 12.1.2022) 15.000 Gastarbeiter gestorben sind. Die Arbeits- und auch generellen Lebensbedingungen der Gastarbeiter dort sind einfach nur schlimm. Der Mindestlohn in Katar liegt bei 9,58 Euro am Tag, wohlgemerkt bei einer nicht unüblichen Sechstagewoche. Zum Vergleich, in Deutschland liegt der Mindestlohn ab Juli bei 10,45 Euro pro STUNDE, bei einer Fünftagewoche. Insgesamt kann man also sagen, in Katar werden die Menschenrechte mit Füßen getreten. Letzten Endes bleibt uns also nicht wirklich etwas anderes übrig, als die WM zu boykottieren. Auch wenn ihr totale Fußballfans seid, diese WM ist einfach nicht gut. Macht euch gerne eine eigene Meinung, schaut euch die Seiten weiter unten an, und habt noch einen schönen Tag😊

Quellen:

Gesetzlicher Mindestlohn steigt (bundesregierung.de)

Katar zahlt Mindestlohn – 230 Euro im Monat – DER SPIEGEL

15.000 Tote, Katar-Jahr beginnt: Wer zur WM fährt, wird Teil des Missbrauchs – n-tv.de

Fußball-Weltmeisterschaft 2022: Tausende tote Gastarbeiter in Katar | tagesschau.de

Das ekelhafte Marketing der WM 2022 – YouTube

World Cup 2022: ‘Political craziness’ favours Qatar’s winning bid | World Cup 2022 | The Guardian