Die Schulzeitung der IGS Franzsches Feld

Staatliches Naturhistorisches Museum

Die Ausstellungen

Die Ausstellungen bieten dem Besucher eine Vielzahl verschiedener Anziehungspunkte. Der Rundgang beginnt in der Schatzkammer, wo einige der ältesten Exponate aus dem herzoglichen Kunst- und Naturalienkabinett des 17.–18. Jahrhundert ausgestellt sind. Unter den Raritäten befinden sich kunstvoll bemalte Muscheln und Schildkrötenpanzer sowie der Embryo eines ceylonesischen Elefanten, den schon Goethe untersuchen wollte. Die neuesten Attraktionen sind der interaktive Entdecker-Saal und das mit seiner Vielfalt an Exponaten faszinierende Schaumagazin. Letzteres bietet nicht nur einen spannenden Einblick in die Diversität der Tiere vom bunten Käfer bis zum Braunschweiger Löwen, sondern es vermittelt auch einen Eindruck der umfangreichen naturkundlichen Sammlungen des Museums, welche zu den größten des Landes Niedersachsens zählen.

Ein weiteres Highlight der Ausstellung ist der Dinosaurier-Saal mit dem 13 Meter langen Skelett des 2004 von Wissenschaftlern des Museums in Afrika entdeckten Spinophorosaurus nigerensis. Im Fossilien-Saal wird die Geologie der Braunschweiger Region erklärt. Hier befinden sich auch Funde von sehr gut erhaltenen Fischsauriern aus der Umgebung von Braunschweig.

Besondere Schätze der wissenschaftlichen Sammlungen sind im großen Licht-Saal zu sehen. Ausgestellt sind unter anderem ausgerottete Tiere wie der Riesenalk und eines der wenigen weltweit erhaltenen Skelett der Stellerschen Seekuh. Weitere Schwerpunkte sind die eiszeitliche Fauna des Harzes sowie die Evolution des Menschen. Vor allem die lebensechte Nachbildung eines Neandertalers beeindruckt die Besucher.

Herausragend sind die 25 historischen Dioramen, in denen einheimische Säugetiere und Vögel in ihrem natürlichen Lebensraum zu sehen sind. Die nachgestellten Szenen haben oft einen Bezug zu Braunschweig und seinem Umland, wie der einst letzte Luchs aus dem Harz von 1818 demonstriert.

In den Becken des naturnah gestalteten Aquariums lassen sich nicht nur Tiere aus dem Bereich des tropischen Süßwassers wie Buntbarsche, Piranhas und Stechrochen beobachten, sondern auch verschiedene bunte Korallenriffbewohner. Darüber hinaus bietet das Aquarium Einblicke in das Leben von Schlangen, Schildkröten, Echsen und tropischen Fröschen. Ein lebendes Bienenvolk können die Besucher im Insekten-Saal beobachten.

Die Geschichte des Museums

Das Staatliche Naturhistorische Museum in Braunschweig ist das älteste Naturkundemuseum Deutschlands und auch eines der ältesten naturkundlichen Museen weltweit. Es hat seinen Ursprung in den Kunst- und Naturalienkammern von Herzog Ferdinand I. von Braunschweig-Lüneburg auf Schloss Bevern und seinem jüngeren Bruder Herzog Anton Ulrich auf Schloss Salzdahlum. In den Jahren 1753/54 wurden die Sammlungen unter Herzog Carl I. nach Braunschweig gebracht und hier der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Nach einer wechselvollen Geschichte wurden 1857 die Kunst- und Naturaliensammlungen getrennt. Die naturkundlichen Sammlungen befinden sich nach mehreren Umzügen und zwischenzeitlicher Unterbringung im Schloss seit 1937 in einem eigenen Gebäude am Rebenring.

Die wissenschaftlichen Sammlungen

Insgesamt umfassen die naturhistorischen Sammlungen fast 500.000 Exemplare. Für die Wissenschaft sind vor allem die große Vogelsammlung mit etwa 45.000 Exemplaren sowie die Sauriersammlung von internationaler Bedeutung. Einige der Präparate sind sogenannte Typus-Exemplare, d.h. anhand dieser wurden neue Arten oder Unterarten wissenschaftlich beschrieben. Sie sind als Namensträger von besonderem Wert.

Das Museum verfügt außerdem über bedeutende Sammlungen an Säugetieren, Insekten, Muscheln, Schnecken und Fossilien aus dem Erdmittelalter (Mesozoikum). Ein weiterer Schwerpunkt der paläontologischen Sammlung liegt bei eiszeitlichen Säugetieren aus den Rübeländer Höhlen.

Wissenschaftler aus dem In- und Ausland interessieren sich für die Braunschweiger Sammlungen und stehen mit dem Museum im engen Austausch.

Die Museumspädagogik

Seit über 20 Jahren gibt es eine museumspädagogische Abteilung im Naturhistorischen Museum, die jährlich 150–200 Schulklassen von der Vorschule bis zur Sekundarstufe II betreut. Zum Angebot der Museumspädagogik gehören aber auch Fortbildungsseminare für Lehrer, Referendare und Studierende über Inhalte der Ausstellungen und die Nutzungsmöglichkeiten des Museums als außerschulischer Lernort. Im Freizeitbereich werden darüber hinaus zahlreiche Veranstaltungen für Kinder, Jugendliche und Erwachsene angeboten.